FKT: Florian Mayr - ALL-INN - 2025-07-12

Athletes
Route
Route variation
Standard route
Multi-sport
No
Para athlete
No
Gender category
Male
Style
Self-supported
Start date
Finish date
Total time
17h 25m 22s
GPS track(s)
Report

Self-Supported-FKT Projekt „ALL-INN“.
Lange war es geplant, einmal vom ALLgäu nach INNsbruck zu laufen. Ob das klappt, würde sich zeigen. Die Herausforderungen waren aber groß. Noch nie so weit gelaufen. Keine Crew. Keine Dropbags. Kein Schlaf. Nur ich, der Trail und alles was ich brauche, dabei zu haben (oder aufm Weg finden und kaufen).
Von der ersten Minute an war klar: das wird nicht nur körperlich, sondern auch mental eine echte Nummer. Start war um 0:22 Uhr an der Tourist-Info in Buching, quasi um die Ecke. Nachdem es die Nacht geregnet hatte und dementsprechend alle Wege und das Gras noch nass waren, hatte ich bereits nach den ersten 10km mit aufgeweichten Füßen und drohenden Blasen zu kämpfen, sodass ich die 4 Blasenpflaster insgesamt schon bei KM30 verklebt hatte. Abbrechen und wieder heim ins Bett, bevor es jemand merkt??…keine Option!
Die ersten 44km bis Garmisch durch die Dunkelheit liefen dafür dann verhältnismäßig gut, abgesehen von leichten Streckenanpassungen wegen Holzfäll-Arbeiten, ständiger Paranoia von irgendwelchen Tieraugen beobachtet zu werden und dem Problem bereits nach dem dritten Riegel keine feste Nahrung mehr sehen zu können.
Ab GAP (und einem Kaffee und Butterbreze) ging es in den Tag hinein und es folgte ein traumhafter Abschnitt über Schloss Ellmau nach Mittenwald nach Scharnitz, wo ich mich dann für den abschließenden Mammut-Aufstieg zum Schluss gewappnet habe. Die letzten 300hm durch den steilen Schutt hoch zum Hafelekar haben nochmals alles abverlangt…aber Schritte zählen hilft!
Oben angekommen war dann die Gewissheit da, dass ich es schaffe…nur noch 1700hm runter nach Innsbruck kommen. Die Haxen hatten zwar keinen Bock mehr, aber unten hat Jenny bereits mit Spezi an meinem offiziellen Ziel, dem goldenen Dachl, auf mich gewartet.
Auf den finalen Kilometern kam fast so etwas wie ein „Runners High“ auf, die Schmerzen in den Beinen waren für kurze Zeit wie weggeblasen.
Insgesamt eine Wahnsinns-Erfahrung, die die Blasen und Schmerzen an den Füßen fast vergessen macht. Das Abenteuer wird als Typ-2-Spaß vermerkt und ich bin gespannt welches Abenteuer sich mein Hirn als nächstes ausdenkt